NIST empfiehlt ONVIF Video Export Spec als neue Norm für das FBI

 

SAN RAMON, Kalif. – 6. Juni 2019. ONVIF®, die weltweit führende Standardisierungsinitiative für IP-basierte physische Sicherheitsprodukte, gab bekannt, dass ihr Exportdateiformat, die ONVIF-Spezifikation für den Export von Videos von Aufzeichnungsplattformen für die Sicherheitsüberwachung, die vom National Institute of Standards and Technology (NIST) empfohlene neue Norm für den Export und die Wiedergabe von Videoüberwachungsaufzeichnungen ist.

In einem vom FBI in Auftrag gegebenen Forschungsprojekt zur Unterstützung der Strafverfolgung bei gerichtlichen Ermittlungen hat das NIST in Zusammenarbeit mit der ONVIF das Exportdateiformat als neue Mindestanforderung des FBI an die Kompatibilität beim Export und bei der Weitergabe von Videoclips übernommen, um so den Wiedergabeprozess von Videos von verschiedenen Videoaufzeichnungsplattformen verschiedener Anbieter zu optimieren. Diese Dateien werden oft in verschiedenen proprietären Formaten exportiert, was es für die Strafverfolgungsbehörden schwierig macht, die Videodaten zu sammeln, zu vergleichen und zu analysieren, wie der Bombenanschlag auf den Boston Marathon 2013 zeigt, bei dem mehr als 120 FBI-Analysten mehr als 13.000 Videos überprüften, bevor sie wichtige Beweise in den Aufnahmen fanden. Die NIST-Empfehlung wird als NISTIR 8161 Revision 1 veröffentlicht, welche die Revision 0 ersetzt.

Das ONVIF-Exportdateiformat wird es sowohl der Strafverfolgungsbehörde als auch privaten Nutzern ermöglichen, gerichtliche Ermittlungen unter Verwendung von Videos von einem Vorfall aus verschiedenen Quellen – sowohl privaten als auch öffentlichen – schneller und effizienter durchzuführen, unabhängig davon, mit welchem Aufzeichnungssystem das Video ursprünglich aufgenommen wurde. Das Exportdateiformat wird auch Teil neuer weltweiter Normen sein, die in diesem Jahr von der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (International Electrotechnical Commission, IEC) über den Einsatz von Videoüberwachungssystemen in Sicherheitsanwendungen veröffentlicht werden, was die Anwendbarkeit dieses standardisierten Formats auf globaler Ebene erhöht.

„Dies ist ein wichtiger Schritt, um die enormen Mengen an Videobeweisen, die von IP-basierten Videoüberwachungssystemen produziert werden und die im Falle eines Großereignisses der Strafverfolgung zur Verfügung stehen können, zu nutzen, sowie für jeden Benutzer eines Videoaufzeichnungssystems, der einen schnelleren und einfacheren Zugriff auf mehrere Videodateien benötigt“, sagte Per Björkdahl, Vorsitzender des Lenkungsausschusses der ONVIF. „Wir haben uns sehr gefreut, unsere Expertise, insbesondere die unserer technischen Experten Dr. Hans Busch und Stefan Anderson, zur Verfügung zu stellen und unsere Arbeit zur Kompatibilität auf diese Weise durch die globalen Normen und von Strafverfolgungsbehörden validieren zu lassen.“

Der NIST-Bericht behandelt technische Details wie die Verwendung von MP4 als standardisiertes Dateiformat und beinhaltet die Unterstützung von H.264-Videocodecs sowie zukünftigen Varianten zur Sicherung der Videoqualität. Das exportierte Video muss standardisierte UTC-Zeitstempel enthalten, die jedem Videoframe entsprechen, mit einer aufgezeichneten UTC-Uhrzeit des Exportsystems und mit einer zuverlässigen externen Referenzzeit, die zum Zeitpunkt des Exports des Videos bestimmt wird. Die Verwendung des ONVIF-Exportdateiformats liefert auch nützliche exportierte Metadateninformationen (z. B. verwendetes Aufzeichnungsgerät, Erstellungszeit der Exportdatei, Namen des Exportverantwortlichen) und ermöglicht die digitale Signatur der Videodatei, um die Beweismittelkette für Beweiszwecke zu gewährleisten.

ONVIF wurde 2008 gegründet und ist ein führendes und weithin anerkanntes Branchenforum, das die Kompatibilität von IP-basierten physischen Sicherheitsprodukten unterstützt. Die Organisation hat eine weltweite Mitgliederbasis von etablierten Unternehmen in den Bereichen Kamera- und Videomanagementsysteme sowie Zugangskontrolle und mehr als 12.000 profilkonforme Produkte. ONVIF bietet Profil S für einfaches Video-Streaming, Profil G für Edge-Speicherung und -Abruf, Profil C für Eingangskontrolle und Eventmanagement, Profil Q für Schnellinstallation, Profil A für Zutrittskontrollkonfiguration und Profil T für erweitertes Video-Streaming. ONVIF führt die Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern fort, um die Anzahl der IP-Kompabilitätslösungen zu erweitern, die ONVIF-konforme Produkte bieten können.

Weitere Informationen zu den konformen Produkten von ONVIF, einschließlich der Lieferanten und der konformen Modelle, sind auf der Website von ONVIF verfügbar: www.onvif.org.

 

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Andrea Gural

Eclipse Media Group im Namen von ONVIF

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Über ONVIF

ONVIF® ist ein globales und offenes Branchenforum, das sich zur Standardisierung der Kommunikation zwischen IP-basierten physischen Sicherheitsprodukten verpflichtet, um ihre Interoperabilität zu gewährleisten und ihre Integration zu ermöglichen. ONVIF wurde 2008 gegründet, um einen weltweiten offenen Standard für IP-basierte physische Sicherheitsprodukte zu entwickeln. Die Mitgliedschaft ist offen für Hersteller, Softwareentwickler, Berater, Systemintegratoren, Endbenutzer und sonstige Interessengruppen, die an den Aktivitäten von ONVIF teilnehmen möchten.